Reflexionen zum Volksstimmefest (deutsch)

Reflexionen zum Volksstimmefest (deutsch)


Wir müssen die harte Arbeit der KPÖ-AktivistInnen, die das Volksstimmefest 2008 durchführten und organisierten, anerkennen und Ihnen unseren Dank aussprechen. An diesem Fest nehmen in aktiver Weise nahezu alle Linken, linke Parteien und Organisationen sowie Individuen teil. Die BesucherInnen freuen sich über zahlreiche großzügige Unterhaltungsangebote.
Es gibt eine Vielzahl kulinarischer Angebote aus aller Welt, vieles zu erstehen und zu kaufen, eine große Zahl an Konzerten, zum Zuhören und Ansehen. Ebenso gibt es sportliche Events, wie z. B. Judowettkämpfe, Unterhaltung für Kinder wird geboten und Hilfsorganisationen präsentieren sich. Vielen Dank für all diese gut organisierten Veranstaltungen, die die vielen verschiedenen Aktivitäten in den letzten beiden Augusttagen zusammen bringen.
Ein kurzer Blick zurück in Geschichte und Hintergrund des Volksstimmefestes zeigt, dass es 1946 von der KPÖ mit großen und ansprechenden politischen Zielsetzungen begründet wurde. Viele sozialistische Länder waren eingeladen. Sie präsentierten am Volksstimmefest die Fortschritte in der sozialen und technischen Entwicklung ihrer Gesellschaften. Und immer gab es rege Teilnahme der Wiener Bevölkerung und aus den Bundesländern, so wie zu ähnlichen Veranstaltungen wie dem Fest von El Pais in Madrid oder L?Humanite in Paris, wie auch in Italien und der Bundesrepublik Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern wo ähnliche Feste organisiert werden.
Wenn wir nun zehn Jahre zurück blicken, so ist die Frage, was waren wir in der Lage vorwärts zu bewegen?
Wer sind wir? Die Linken.
Was ist vorwärts?
Während die Rechte der ArbeiterInnenklasse ? sowohl für physische Arbeit als auch für geistige ? weiter erkämpft wurden, wie auch in Folge soziale Gerechtigkeit für die ganze Gesellschaft, während die Klassengegensätze weltweit rapide zunehmen, wie viele Abgeordnete waren wir fähig ins Parlament zu bringen?
Und hier im demokratischen Österreich, haben die Linken eine Tageszeitung?
Welche Möglichkeit von Programmgestaltung haben sie in Radio und Fernsehen?
Welche Fortschritte machen die Linken in ihrem Herangehen und ihrer Kommunikation mit der ArbeiterInnenklasse, oder sind sie zufrieden sich in ihren eigenen Nischen eingerichtet zu haben?
Welches sind die statistisch greifbaren Verbesserungen und positiven Zeichen im Kampf für die Verbesserung der Lebensbedingungen der ArbeiterInnenklasse?
Wollen wir uns an die Fakten halten und uns nicht selbst betrügen. Die Menschen, die das Fest besuchen sind interessiert an Essen und Trinken, Einkaufen und Unterhaltung und an den Konzerten auf den verschiedenen Bühnen. Die Menschen zeigen das wenigste Interesse an den Texten der Linken und an Diskussionen bzw. Ansprachen (speeches). Die Menschen ignorieren die Linken auf ihrem eigenen Fest. Sie kommen, sie essen und trinken und freuen sich an gratis Unterhaltung und fragen nicht danach, was ihr Gastgeber zu sagen hat.
Sie besuchen das Volksstimmefest wie jede andere Veranstaltung, wo sie Spaß und Unterhaltung suchen.
Das ist die Situation, die jedes Jahr kritischer wird.
Der Beweis dafür ist die armselige Zahl an Stimmen, die die Linken in diesem Land bekommen.
Mit der Ausnahme von Kuba finden wir kein anderes sozialistisches Land am Volksstimmefest und man kann die wachsende Agonie gegen die Ausbreitung des Imperialismus und der Imperialisten spüren, die ohne Angst und global in ihrem Vorhaben weiter voran schreiten können.
Was war das Ziel des Festes?
Wenn wir keine Erfolge haben, um unser Ziel zu erreichen, dann müssen wir die Methoden und die Politik verändern.
Wenn die Imperialisten Recht haben und wir haben keine Anliegen mehr, um die wir kämpfen, dann geben wir besser auf, denn sie sind immer noch die besseren Entertainer als wir. Aber wenn wir etwas zu sagen haben und unser Ziel die Veränderung des Kurses und der Richtung der Bewegung, und damit auch der Welt ist, dann müssen wir intelligent und kreativ sein, dann müssen wir die ineffizienten Aktivitäten stoppen. Wir dürfen sie nicht wieder und wieder als Routine vollziehen. Das ist vergeudete Zeit und Energie: einer Konsumgesellschaft Nahrung und Kleidung nachzuwerfen, die dauernd von den kapitalistischen Werbegesellschaften bombardiert wird.
Es ist, wie wenn wir uns hier wie in zähflüssigem Teer bewegen und sich die Situation dauernd verschlimmert, und auch klare eindeutige linke Positionen führen nicht dazu, dass Menschen sich engagieren und etwas unternehmen ? das Volksstimmefest verkommt zur bloßen Tradition.
Wachen wir auf!
Erkennen wir die tragischen und mächtigen Realitäten, die das Leben der Menschen zerstören!
Lasst uns nicht länger Zeit und Energie vergeuden! Seht euch die Daten an, die uns klar zeigen, dass unsere Welt in jeder Minute an Menschenrechten und menschlicher Würde verliert.
Lasst uns eine Einheit (Left Unity) bilden und führen wir unsere Gedanken und Ideen zusammen, um ernsthafte Schritte zum Aufbau der Zukunft zu unternehmen.
Bewahren wir die guten Seiten, die unsere GenossInnen 1946 begonnen haben.
Lasst uns das nächste Volksstimmefest zu einem wirklich politischen Ereignis machen, mit einer Menge linker politischer Ideen, Kunst und Kultur, um die Herzen der Menschen zu erreichen. Dafür müssen wir uns jetzt vereinigen.
Uns bleibt nur eine begrenzte Zeit, keine Jahrhunderte.
Wir müssen ernsthafter und wahrhaftiger für unsere Ziele arbeiten.
PS: Da das Volksstimmefest grundsätzlich keine kommerzielle Veranstaltung ist, sollten die Linken für den Platz natürlich nichts bezahlen müssen. Das kann nur gelingen, wenn wir uns vereinigen.
Einige aufgebrachte Mütter beklagten sich über die hohen Kosten von Essen, Kinderspielen, und die Toiletten und beschuldigten die KommunistInnen für diese Belastungen. Sie wussten natürlich nicht, dass für die Wiese jährlich hohe Kosten anfallen.

 

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